Wilde Hefe im Kühlschrank!

Oh nein, die Hefe ist leer und im Supermarkt sieht es auch mau aus? 😩 Dann nimmt der Fuchs gern auch mal die Hefe Marke “Eigenbau” aus dem Kühlschrank.

Wer gern mal spontan backt, hat am besten immer einen kleinen Vorrat davon.

So wird’s gemacht:

• 150g ungeschwefelte Datteln, Rosinen oder Aprikosen
• 50g Zucker
• 700ml lauwarmes Wasser (lauwarm beim Backen heißt immer so ungefähr Körpertemperatur, nicht mehr!)
• Ein Schraubglas oder eine Schraubflasche. Eine Flasche hat den Vorteil, dass die Oberfläche des Wassers später recht klein und die Schimmelgefahr damit sehr niedrig ist.

Ihr gebt das Wasser und den Zucker in das gut gesäuberte Schraubglas hinein, dreht zu und schüttelt kräftig, bis sich der Zucker gut aufgelöst hat. Dann gebt ihr die Früchte hinein und stellt das Glas verschlossen für 8 Tage an einen warmen Ort. 2x täglich das Glas gut schütteln und im Anschluss den Deckel kurz auf und wieder zuschrauben, damit die Gase rauskönnen. Nach gut einer Woche ist euer Hefewasser fertig!

Entweder verwendet ihr es gleich oder gießt es in eine andere, saubere Flasche um. Achtung! Durch ein Sieb abgießen! Wenn ihr das Wasser später verwenden möchtet, bewahrt ihr die neue Flasche einfach im Kühlschrank auf. Es hält bis zu 2 Monate, also einfach das Datum notieren, an dem ihr das Hefewasser in den Kühlschrank gestellt habt.

Wie verwendet ihr das Wasser denn nun?

Ihr ersetzt die Flüssigkeit in einem Rezept einfach durch euer Hefewasser. Ihr braucht dann keine zusätzliche Hefe mehr. Allerdings solltet ihr den Teig rund 24h statt 1h gehen lassen, damit der Teig richtig gut aufgeht.

Vorteile von wilder Hefe – Ein Schatz aus dem Kühlschrank

Nun, da wir gesehen haben, wie einfach es ist, unsere eigene wilde Hefe zu züchten, werfen wir doch einen Blick darauf, warum diese Methode nicht nur eine Notlösung, sondern eine Bereicherung für unsere Backkunst sein kann.

Natürlich & Nachhaltig: Wilde Hefe zu nutzen bedeutet, auf die Kräfte der Natur zurückzugreifen. Ganz ohne industrielle Produktion oder künstliche Zusatzstoffe, bietet sie eine umweltfreundliche Alternative zur herkömmlichen Hefe.

Geschmackliche Tiefe: Backwaren mit wilder Hefe haben oft ein intensiveres, komplexeres Aroma. Die natürliche Fermentation lässt die Geschmacksnoten reifen und schenkt Brot und Gebäck einen unverwechselbaren Charakter.

Gut für die Gesundheit: Im Vergleich zu industriell hergestellter Hefe, kann wilde Hefe eine Vielfalt von Mikroorganismen beinhalten, die unsere Darmflora unterstützen und somit positiv zu unserer Gesundheit beitragen.

Länger frisch: Dank der natürlichen Säurebildung durch die Fermentation bleibt Brot länger haltbar und schmeckt auch nach Tagen noch wunderbar.

Ein Tor zur Kreativität: Jede wilde Hefe ist einzigartig. Dies eröffnet unendliche Möglichkeiten für Experimente und neue Rezepte. So wird jedes Backwerk zu einem spannenden Abenteuer.

Durch die Integration wilder Hefe in unsere Backstube bereichern wir nicht nur unsere Rezepte, sondern zollen auch der traditionellen Backkunst Tribut. Es ist eine Rückbesinnung auf die Ursprünge des Backens und gleichzeitig ein Schritt in eine nachhaltigere Zukunft.